Wenn Sie an Ihren letzten Urlaub denken, empfinden Sie ein Glücksgefühl? Denken Sie an Ihre Beziehungen, privat wie beruflich – empfinden Sie „Glück?“ Welche Musik löst bei Ihnen Glücksgefühle aus? Welche Gespräche, welche spontanen Entscheidungen, welche Sportarten, welche Menschen, oder etwa die neue Liebe?

Als ich vor längerer Zeit darüber nachdachte, brachten mich all diese Fragen ins Straucheln, denn was bedeutet für mich eigentlich „Glück?“ Was löst es bei meinem Gegenüber aus, bei der Nachfrage meines Gemütszustandes – wenn meine Antwort lautet: „Ja, ich bin sehr glücklich!!!“ Was macht mich denn „sehr glücklich?“

Aus unzähligen Studien weiß man mittlerweile, dass wir unser Gehirn auf „Glück“ programmieren können. Laut einem der führenden Glücksforscher unserer Zeit, Shawn Achor, Professor an der Harvard University, ist es uns möglich, unser Gehirn auf Positivität zu programmieren, um „Glück“ zu empfinden. Dabei spielt Dankbarkeit eine herausragende Rolle. Wir können die Realität beeinflussen, indem wir unsere Ressourcen anders nutzen – wir können unser Gehirn trainieren, wie ein Sportler seinen gestählten Körper.

Es ist kein Zufall, dass manche Menschen „glücklicher“ durchs Leben gehen, als andere. Es ist auch kein Zufall, dass einige Menschen positiver in die Zukunft blicken, oder positiver ihre Vergangenheit bewältigen. Sie alle haben die Erkenntnis, ob nun bewusst oder unbewusst gewonnen, dass es eine Option gibt, in diesen positiven Flow einzutauchen. Die Option lautet: OPTIMISMUS. Laut Shawn dauert es übrigens gerade mal 21 Tage, um unser Gehirn auf positive Gedankenmuster umzuprogrammieren. Dabei helfen schon kleine tägliche Rituale, die uns dabei unterstützen. Nehmen wir an, wir nennen Sie „Glücks-Gewohnheiten“. Sie schenken sich bei Ihrer täglichen Morgenroutine ein Lächeln im Spiegel, anstatt mürrisch in Ihr Antlitz zu blicken, weil der Wecker Sie buchstäblich aus Ihren schönsten Träumen gerissen hat. Oder Sie hören, anstatt der so oft erscheinend unwirklichen Nachrichten, Ihre Lieblingsmusik, oder kultivieren Ihren täglichen Spaziergang, und wenn es nur 10 Minuten sind. All diese Möglichkeiten, und viele mehr, sind Möglichkeiten aus der Positiven Psychologie, um Ihr Gehirn auf einen, womöglich sogar dauerhaften „Glücks-Modus“, zu trainieren. Es beeinflusst unser subjektives Wohlbefinden, hebt unsere Stimmung, macht uns kreativer, belastbarer und ausgeglichener, und unsere Produktivität nimmt (lt. Studien) sogar um 31 Prozent zu.

Eine, in meinen Augen verkannte Einstellung, die auch nur kurzfristig ihren Zweck erfüllt, ist das „Glück“ im Außen zu suchen. Zugegeben erhebt es auch mich in einen kleinen „Glücks-Zustand“, wenn ich mir etwas Schönes leiste, in Bezug auf materielle Dinge. Doch es verweilt oft nur kurzfristig. Wie die Liebe, hat auch das „Glück“ sehr viele Gesichter. Das „wahre Glück“ kann ich nur in mir selber finden, indem ich mich tagtäglich frage, welche Identität möchte ich heute annehmen? Entscheide ich mich für optimistischere Interpretationen meines Alltags, oder lasse ich zu, dass meine negativen Gedanken – die übrigens meist projiziert sind, und oft gar nicht der Wirklichkeit entsprechen, meine Gefühle beherrschen? Das Psychische Immunsystem zu trainieren, bedarf einer täglichen Herausforderung, doch es ist eine der wichtigsten Investitionen in unser Leben, eine Investition, um Erfolg-reich und wahrhaftig „Glück-lich“ zu sein!