Kennen Sie Lampenfieber? Stellen Sie sich vor, Sie halten einen Vortrag oder eine Präsentation und Ihre Stimme versagt kläglich. Das Herz klopft wie wild, Schweißperlen stehen auf Ihrer Stirn, und Sie wünschten sich an einen Ort der Ruhe – zumindest nicht, an dem Sie sich gerade befinden? Gleichzeitig hören Sie Ihre innere Stimme ganz laut: Hoffentlich geht alles ganz schnell vorbei – Stress pur? Vorhang auf und Bühne frei für Ihr Tun, und jeder Schritt, jede Bewegung fühlen sich an, als würden Sie mit Ihren Beinen ein Tonnen-Gewicht mitschleppen…es ist soweit: Spot on – und alle Augen sind auf Sie gerichtet!!!!!
Wir alle kennen das Gefühl von Lampenfieber. Beginnend in der Schule bei einem Referat, später im Berufsleben, aber auch speziell Künstler und Künstlerinnen kennen das Gefühl, manchmal in einen Taumel der halben Ohnmacht zu verfallen, wenn sie die Bühne betreten. Aber was löst dieses Gefühl aus? Obwohl Sie doch alle Texte, Gesang und Sprechtechniken, und alle Bewegungen, wieder und wieder gelernt und geprobt haben. Obwohl Sie perfekt auf Ihren Auftritt vorbereitet sind – Sie können sich gegen die übergreifenden Gefühle nicht wehren. Sie haben Angst zu versagen – Angst, mit Ihrem Un-Perfekten ganz perfekt Ihrem Publikum ausgesetzt zu sein!
Ich selbst bin bereits unzählige Male auf der Bühne gestanden, und kenne dieses Gefühl. Ja, ich kenne es ganz genau, wenn Adrenalin und Dopamin sich gegenseitig übertrumpfen! Vor dem Auftritt laufe ich, in ablenkenden Gedanken versunken, hin und her, und versuche mit Atemübungen in mein Innerstes Ruhe zu leiten. Doch worauf kommt es wirklich an?
Es kommt auf die innere Einstellung an. Denn Aufregung kann auch eine positive Seite haben. Gut dosierter Stress kann dazu führen, unsere Entwicklung zu fördern und an Aufgaben zu wachsen, die an uns herangetragen werden. Wie positioniere ich mein Mindset? Meine Denkweise trägt sehr viel dazu bei, wie ich mich meiner Herausforderung stelle. Nicht nur der Stress an sich, sondern auch die eigene Bewertung, spielen oft eine ausgeprägte Rolle, wie hoch ich meinen Stresspegel empfinde, und wie stark sich meine körperlichen Auswirkungen daraus resultierend zeigen.
In manchen Bereichen unseres Lebens ist eine „Fehlerkultur“ – leider, in meinen Augen – nicht gerne gesehen, und wird auch nicht gelebt. Schon eine kleine Pause, oder ein Versprecher, werden als „Katastrophe“ geächtet. Zu all den Widrigkeiten verstärken die auslösenden Faktoren unsere negativen Glaubenssätze. Und beim „nächsten Mal“ wird eben NICHT alles besser, wenn ich mich ausschließlich dem Äußeren hingebe. Also, stellen Sie sich hin, verankern Sie in Ihrem Bewusstsein, wie großartig Sie sind, und mit voller Begeisterung, Glück und Stolz zu sich selbst stehen – neben all den verschiedensten Techniken und Tools, verankern sie Ihr Selbst-Vertrauen, und denken Sie über die anderen gar nicht lange nach! Freuen Sie sich über Ihren Applaus, aber nehmen Sie ihn nicht allzu ernst…!